GEDANKEN ZUM FREIZEITPFERD
Oft beschrieben, oft belächelt – naja, ein einfaches Pferd halt, kann nicht viel, kostet nicht viel – laut der landläufigen Meinung. Großer und gefährlicher Irrtum – ein einfaches, nicht ausgebildetes Pferd, egal welcher Rasse und Reitstilrichtung, eignet sich grundsätzlich nicht als Freizeitpferd.
Ein solches Pferd ist eher als Garantie für einen Arztbesuch, im schlimmsten Fall für einen Krankenhausaufenthalt anzusehen. Auch „ausrangierte“ Pferde von der Rennbahn (Galopper, Traber), aus der Zucht und vom Schlachthof sind nicht unbedingt als Freizeitpferde geeignet – außer man ist in der Lage, ein Pferd selbst auszubilden und zu korrigieren – dafür braucht man aber einiges an Können und sehr viel Freizeit.
WAS ZEICHNET EIN FREIZEITPFERD AUS?
Wenn Sie an Ihrem Pferd Freude haben wollen, sollte das Pferd folgende Voraussetzungen mitbringen: Im Vordergrund steht die Gesundheit, sowie ein guter, freundlicher Charakter. Eine Selbstverständlichkeit sollte eine solide Grundausbildung, egal in welcher Stilrichtung man reiten möchte, sein. Das Pferd muss Verkehrs- und Geländesicherheit aufweisen und die Fähigkeit besitzen über kleinere Hindernisse zu springen.
Sollten Sie für Ihr Kind ein Freizeitpferd suchen, sollte noch zusätzlich beachtet werden:
Die Größe und Kraft des Pferdes sollten dem Kind angepasst sein ( kein Kind mit Körpergröße 130 cm auf einem ausgewachsenen Haflinger, oder ähnlichen Rassen). Keinen stolzen Hengst, auch wenn er noch so schön ist. Ein ruhiges, älteres, gut ausgebildetes Pferd, welches manchen Fehler nachsieht, ist einem jungen, noch ungestümen Pferd vorzuziehen.
WAS SIE BEIM KAUF BEACHTEN SOLLTEN
Sollten Sie „nur“ reiten können, nehmen sie jemanden zum Pferdekauf mit, der wirklich Pferdeerfahrung hat. Niemals ein Pferd ohne Ankaufsuntersuchung kaufen, und bestimmen Sie den Tierarzt bitte selbst (ein krankes Pferd kostet sehr viel Geld). Sparen Sie lieber ein Jahr länger und kaufen Sie sich ein Pferd, das zumindest eine gute Grundausbildung hat, als ein Pferd mit dem Sie nicht zurechtkommen und in das Sie später nochmals € 1200,– bis € 2000,– in die Ausbildung investieren müssen.
Je weniger Sie an reiterlichem Können aufweisen, umso fundierter sollte die Ausbildung des Pferdes sein. Wenn man alle Punkte so betrachtet, wird man sehr schnell feststellen, dass ein Freizeitpferd eine ganze Menge an Können haben muss!
PROBLEMPFERDE
Sogenannte Problempferde sind nie als solche geboren. Sie wurden irgendwann einmal dazu gemacht. Im Leben eines Pferdes passiert sehr viel und oft wissen die neuen Besitzer nicht, was das Pferd vorher schon erlebt hat.
Aus unerfindlichen Gründen macht das Pferd etwas, was nicht normal ist, und weil der neue Besitzer ja nicht weiß, warum das Pferd das macht, reagiert er vielleicht falsch oder verunsichert. In beiden Fällen reagiert das Pferd ebenso mit Unsicherheit, weil es sich nicht verstanden fühlt.
Vielleicht ist auch aufgrund eines traumatischen Erlebnisses das gegenseitige Vertrauen zerstört. Die Basis für eine gute Zusammenarbeit ist dahin und Sie wissen nicht mehr, wie Sie Ihre Angst oder Unsicherheit loswerden sollen, was aber notwendig ist, denn Ihrem Pferd geht es wahrscheinlich genauso und es braucht Ihre Sicherheit um Ihnen vertrauen zu können.
Wenn Ihr Pferd Ihre Selbstsicherheit nicht mehr spürt, dann wird es selbst sehr verunsichert oder schreckhaft reagieren, was Ihnen natürlich auch nicht hilft Selbstsicherheit aufzubauen. Der Teufelskreis, der je länger er andauert, schlimmer wird, ist perfekt. Helfen Sie sich und Ihrem Pferd wieder mehr Sicherheit und Selbstvertrauen zu bekommen.
Bei Verhaltensproblemen gibt es Unterschiede in der Auffälligkeit und Intensität.
Man unterscheidet hier
- Unerwünschte, aber „normale“ Verhaltensweisen
- Verhaltensstörungen
- Eigenständige Verhaltensstörungen
- Symptomatische Verhaltensstörungen
Echte Verhaltensstörungen sind Abweichungen vom Normalverhalten, welche für das Pferd mit Schadensfolge sind. Demgegenüber kann das Pferd „schadensvermeidende Reaktionen“ zeigen, die es aufgrund von Anpassungsstrategien an seine Haltungsbedingungen durchführt.
Zeigt Ihr Pferd Verhaltensauffälligkeiten?
- Aggressives Verhalten Ihnen oder anderen Personen gegenüber
- Scharren an der Anbindestange
- Massives Scheuen
- Sattelzwang
- Boxenlaufen
- Koppen
- Weben
- Beißen
- Schlagen
Wie sieht es mit der Motivation Ihres Vierbeiners für die Arbeit aus?
- Oft nicht motiviertes Verhalten
- Unaufmerksamkeit
- Widerwillen
- Nicht-Annehmen Ihrer Hilfen oder Widersetzen
Wie ist die Rangordnung zwischen Ihnen und Ihrem Pferd?
- Beim Führen
- Beim Füttern
- Beim Putzen
- Beim Aufsteigen
Bei all diesen Auffälligkeiten kann ich Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und gemeinsam mit Ihnen an einer Lösung arbeiten.
Das Ziel
- Ein in allen Lebenslagen gelassenes, willig mitarbeitendes Pferd mit guten Manieren an der Hand und unter dem Sattel
- ein verständnisvoller, sachkundiger Reiter mit Gefühl für gute Horsemanship
- Kontrolle und Sicherheit in allen Lebenslagen
- Leichtigkeit und Harmonie in der Reiterei
UMGANG IM ALLTAG
WENN SIE DAS TUN, WAS SIE IMMER GETAN HABEN,
WERDEN SIE DAS ERGEBNIS BEKOMMEN,
DAS SIE IMMER BEKOMMEN HABEN!!!!!!
Sie kennen vielleicht die folgenden Situationen:
Das Pferd
- drängelt beim Führen und überholt ständig
- ist schreckhaft und rennt los
- ist sehr zügellastig und nimmt die Hilfen schlecht an
- es rennt unterm Reiter weg (immer, oder im Galopp )
- ist sehr schwer zu motivieren, sich zu bewegen
- ist schlecht auf den Hänger zu bringen
- ist von der Longe nicht begeistert
- ist ängstlich oder der Reiter hat Angst, es zu reiten
- ist nicht vertrauenswürdig, weil es unberechenbar ist
- entgeht den Hilfen oder nimmt sie unwillig an
- ist extrem unsensibel den Hilfen gegenüber und anstrengend zu reiten
- bleibt nie stehen oder
- klebt an der Herde und geht ungern alleine weg
- hat keine Lust, zu halten oder stehen zu bleiben
- ignoriert den Menschen und rempelt ihn ständig an
- wird böse, wenn ich es fordere, oder schlägt aus und steigt
- interessiert sich keineswegs für den Menschen
- zerrt am Zügel und ist hart im Maul
- geht nur rückwärts, wenn ich die Zügel annehme
- beißt oder kneift
- ist nervös, unruhig und schreckhaft
- scheut vor vielen Dingen
- tritt gezielt aus oder steigt
- ist unterm Sattel sehr aufmerksam, aber nicht im Umgang
- hat keine Ruhe, zappelt ständig rum, kann nicht Stillstehen
- hat Talent aber der Mensch weiß nicht, wie er es fördern könnte
Das können wir zusammen erreichen:
- dass das Pferd auf die feinsten Hilfen reagiert und versammelt läuft
- dass das Pferd dem Menschen vertraut und mit ihm überall hingehen kann
- dass das Pferd beim Führen nicht rennt oder sich ziehen lässt, sondern willig und freudig die Signale des Menschen versteht
- dass das Pferd den Menschen respektiert
- dass das Pferd sich leichter ausbalanciert und sich selbst trägt
- dass es motiviert und freudig arbeitet und sich anbietet
- dass das Pferd leicht zu reiten ist und ohne Druck arbeitet
VERLADETRAINING
Sie haben es satt, Ihr Pferd nur unter Androhung von Gewalt in den Hänger zu bekommen?
Sie wollen nicht mehr drei Stunden mit Ihrem Pferd vor dem Hänger auf und ab gehen, bis es sich vielleicht bequemt, einzusteigen?
Sie haben keine Lust mehr, schon genervt zu sein, wenn Sie an die nächste Hängerfahrt mit Ihrem Pferd auch nur denken?
Ich werde Sie nicht mit Angeboten locken wie: „In 45 Minuten steht Ihr Pferd garantiert auf dem Anhänger“, vielmehr lege ich Wert darauf, dem Pferd verständlich zu machen, dass es keine Angst vor dem Anhänger haben muss und vor allen Dingen, dass kein Weg um den Hänger herum führt. Stehe ich selbst unter dem Erfolgsdruck, das Pferd in 45 Minuten auf dem Hänger haben zu müssen, so ist diese ganze Angelegenheit schon fast zum Scheitern verurteilt.
Eine Übungsstunde dauert ca. 60 Minuten. Nach dieser Zeit lässt die Konzentration des Pferdes erheblich nach, weshalb es mehr Sinn macht, das weitere Training auf einen anderen Tag zu verschieben.
Das Trainingsprogramm ist beendet, sobald das Pferd mit dem Besitzer zusammen, ohne zu zögern auf den Hänger geht und wieder herunter.
Je nach Schwere des Verladeproblems kann das Training innerhalb von einer Übungsstunde beendet sein, aber auch mehrere Tage oder Wochen dauern. Unter „normalen“ Umständen ist es möglich, das Training bei Ihnen vor Ort durchzuführen.
Bei einem sehr schwierigen Fall kann es aber nötig sein, das Training in einem Round Pen oder abgeschlossenen Longierzirkel durchzuführen. Ist dies bei Ihnen am Hof nicht möglich, so kann das Pferd auch für die Trainingszeit bei mir im Stall untergestellt werden, da hier ein Round Pen mit optimalen Bedingungen vorhanden ist.